Im Kempen~Broek wird das historische Erbe besonders von der Grenze gekennzeichnet. Dort, wo seit einigen Jahrhunderten die Landes- und Provinzgrenzen laufen, befand sich ab dem Mittelalter die Grenze zwischen einigen Lehngebieten. Das “Niemandsland” von Sümpfen, Heidegebieten und schmalen Durchgängen bildete tausende Jahre lang ein Dekor von durchziehenden Heeren, Grenzkonflikten zwischen Nachbarn und hunderten Metern langen Verteidigungssystemen. Es ist das Gebiet, wo schmuggeln zu einer professionellen Kunst erhoben wurde und wo Grenzpfosten bei Nacht und Nebel versetzt wurden.
Es ist auch eine Region, wo noch viele Erzählungen die Träger der Geschichte sind: Erzählungen über die berüchtigte Entführung der Äbtissin von Thorn, über die Irrlichter in den großflächigen Sumpfgebieten und über die Branddrohungen der Banden der ‘Bokkenrijders’.
In der Landschaft treffen wir folglich keine großen Kathedralen und Schlösser an, sondern wohl noch Schanzen, wie zum Beispiel die restaurierte ‘Laarderschans‘. Es gibt auch archäologische Spuren von großen Verteidigungswällen, wie die ‘Bocholtergraven’, zirka zwanzig Grenzpfosten, prähistorische Grabhügelfelder (besuchen Sie ein einmaliges Exemplar in der ‘Boshoverheide‘!), Ruinen von Schmuggelcafés und schöne kleine Kapellen wie die ‘Groelskapel‘.
Die für die Region wohl meist typischen Kulturelemente sind wahrscheinlich die vielen Mühlen. Einmal lagen nicht weniger als 28 Mühlen entlang dem Abach, der auch zärtlich als ‘Mühlenbach’ bezeichnet wird. Besuchen Sie doch mal die ‘Voorste Luysmolen’, wo Sie an jedem zweiten und vierten Sonntag des Monats einem Müller bei der Arbeit zuschauen können.
2015 wurde das Mühlennetzwerk Kempen~Broek gebildet, innerhalb dessen Müller, Mühlenführer, Mühleninhaber und Liebhaber mit RKLM, den belgischen und niederländischen Gemeinden, den Touristikämtern und der Wirtschaft zusammenarbeiten. Das Ziel des Mühlennetzwerkes ist es, den einzigartigen monumentalen Mühlenbestand innerhalb des GrenzParks publik zu machen und zu fördern, um so das Weiterbestehen dieses Industrieerbes zu gewährleisten. Mehr Auskunft finden Sie auf https://kempenbroekmolens.org/.